Motto


VONOVIA-Mieter  –
bis 2016: GAGFAH-Mieter –  und ihre Erfahrungen
mit dem angeblich so mieterfreundlichen Kundenservice
des Bochumer und vorher des Essener Wohnungskonzerns

Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen der Menschen. Die GAGFAH GROUP sieht sich als Wohnungsunternehmen in besonderem Maße zu sozialem Handeln aufgerufen. Wir übernehmen Verantwortung gegenüber unseren Kunden und der Gesellschaft und setzen dabei Maßstäbe.
Im Internetauftritt des Essener Wohnungskonzerns kann man dieses wohlklingende Unternehmens-Credo lesen. Und weiter heißt es: „Wir wollen, dass unsere Mieter sich bei uns wohl fühlen und gerne bei uns wohnen. Deshalb haben wir den Anspruch, unsere Dienstleistungen und Services stetig zu verbessern.

Was hier der GAGFAH-Konzern über die Prämissen seines sozialen Engagements und seines Kunden-Services verkündet, ist – wie der Volksmund sagt – fast zu schön, um wahr zu sein. GAGFAH-Mieter müssten sich demzufolge glücklich schätzen, Kunden dieses „Maßstäbe setzenden sozial engagierten Unternehmens und Nutzer seines angeblich  „stetig verbesserten“ Service-Angebotes sein zu dürfen.

Was aber ist das Hohelied des Essener Wohnungskonzerns auf seine soziale Verant-
wortung und seine angeblich große Dienstleistungsbereitschaft für seine Mieter in der Realität wirklich wert? Wie ist es um die praktische Umsetzung des angeblich so kundenfreundlichen Mieter-Services im Lebensalltag der GAGFAH-Mieter tatsächlich bestellt?
Die praktischen Erfahrungen und konkreten Fakten sprechen leider eine deutlich andere Sprache. Von diesen wenig erfreulichen Fakten und Erfahrungen soll
in diesem Blog die Rede sein.

David und Goliath - Hausfassade in Regensburg (Detail)

Das Motiv vom „Kampf David gegen Goliath“ als Bild auf einer Hausfassade in Regensburg

Warum lautet der Titel des Blogs „Vermieterwillkür – David gegen Goliath?“

Wer sich mit Entscheidungen verantwortlicher Dresdner GAGFAH-Mitarbeiter ausein-andersetzen muss, wird rasch feststellen, dass sich in ihrem Verhalten unverkennbar genau diese Haltung widerspiegelt – ganz nach der Devise: Was willst und kannst Du  als Einzelner schon gegen die geballte Finanzkraft eines milliardenschweren Konzerns ausrichten?! Wir haben die gut bezahlten Rechtsanwälte und das Machtpotential einer Konzernzentrale im Rücken. – Basta!
Ein Denk- und Handlungsmuster, das freilich so offen, so ehrlich und direkt von lei-
tenden Mitarbeitern der Dresdner GAGFAH gegenüber den Mietern niemals geäußert würde. Gleichwohl liegt es zumeist  ihren Reaktionen auf die Kritik an ihrem miserab-
len Kundenservice unübersehbar zugrunde.

Die unverhohlen demonstrierte Arroganz der Macht zeigt letztlich auch die Chuzpke, mit der leitende MitarbeiterInnen der Dresdner GAGFAH stupid nicht nur Fakten, Einwände und Argumente ignorieren, sondern darüber hinaus auch in ihren Ent-
scheidungen – nicht einmal ansatzweise – den Versuch erkennen lassen, solchen sozialen Normen und Grundsätzen, wie der Transparenz, der Gleichbehandlung und insbesondere dem Rechtsgrundsatz der Verhältnismäßigkeit gerecht zu werden.
In den monatelangen Auseinandersetzungen des Autors dieses Blogs mit der Regio-
nalleiterin Martina P. in Dresden wird das krasse Auseinanderfallen zwischen dem angeblich so mieterfreundlichen Kundenservice und der konkreten Praxis der Dresdner GAGFAH offenkundig.
In dem Briefwechsel mit dieser leitenden Mitarbeiterin, der (in Auszügen) auf der „Startseite“ nachgelesen werden kann, wird rasch erkennbar, dass es – im Gegensatz zu allen sozial aufgepeppten Versprechungen des Wohnungskonzerns – tatsächlich nur darum geht, den eigenen Willkürentscheidungen nach Gutsherrenart den Anschein eines verantwortlichen Handelns zu verleihen.

Aus der Perspektive und in der Form eines betont subjektiv geführten Logbuchs, wird dieser Blog – der Chronologie der Ereignisse folgend – das vielstimmige Spektrum praktischer Erfahrungen von GAGFAH- bzw. VONOVIA-Mietern in Dresden und zahl-
reichen anderen Städten Deutschlands mit dem Kundenservice des Essener bzw. Bochumer Wohnungskonzerns widerspiegeln.
Zugleich ist damit auch die Möglichkeit gegeben, diese Erfahrungen öffentlich äußern und diskutieren zu können.


Der 1. Januar 2016 war eine Zäsur für alle GAGFAH-Mieter – von einem Tag auf den anderen wurden sie zu VONOVIA-Mietern.


Seitdem sind mehr als sieben Jahre vergangen.
Doch nach den ersten Monaten schon, und damit sehr viel früher als befürchtet –
und noch krasser – hatte sich hinter der rhetorisch AUFGEHÜBSCHTEN FASSADE von VONOVIA wieder der alte und wahre Kern des miserablen Mieterservices offenbart, der bereits für die GAGFAH charakteristisch war.
Nach wie vor kann man es wahrnehmen: das von der GAGFAH sattsam bekannte, weithin kundenunfreundliche Kommunikations- und Vermietungssmuster, das auch den von der VONOVIA praktizierten Willkür-Entscheidungen nach Gutsherrenart zugrunde liegt.

Inzwischen kann der Blog – neben dem FORUM mit weiteren vier thematischen Rubriken – auch als GESCHICHTE der Kritik und der beweiskräftigen Auseinander-
setzung mit dem dubiosen Geschäftsgebaren des größten deutschen Wohnungs-
konzerns gelesen werden – geschrieben von vielen Hunderten Gagfah- bzw. Vonovia-Mietern.
Zudem könnte er auch ein Erfahrungsreservoir für kommende Auseinandersetzungen mit dem „System VONOVIA“ sein.  

Ein drastisches Bild für den miserablen Kundenservice der VONOVIA vermittelt die Vielzahl extrem negativer Bewertungen, die von VONOVIA-Mietern auf dem Onlineportal „Trustpilot“ abgegeben werden.
In aktuell 3.582 Bewertungen (Stand: 10. Mai 2024) erhält die VONOVIA für die Art und Weise des Umgangs mit ihren Mietern das unmissverständliche Urteil „Ungenügend!“  von 59 Prozent der Vonovia-Mieter.


Wer ist Deutschlands unbeliebtester Vermieter?
Wohnungsunternehmen im Check

Wie glücklich sind Mieter mit ihren Vermietern? Eine Studie hat die zehn größten Wohnungsunternehmen unter die Lupe genommen und auf Mieter-
zufriedenheit geprüft.

Die großen Wohnungsunternehmen genießen in Deutschland nicht den besten Ruf. Mieterhöhungen, Zusammenschlüsse und Enteignungsverfahren bringen Großver-
mieter immer wieder in die Schlagzeilen. Doch wie schneiden Wohnungsunterneh-
men als Vermieter wirklich ab?
Dieser Frage ist die Verbraucherrechtskanzlei rightmart Rechtsanwälte nachgegangen und hat die Zufriedenheit von Mietern der zehn größten Wohnungsunternehmen in Deutschland unter die Lupe genommen. Dafür analysierte die Kanzlei 13.500 Google-Bewertungen. Das Ergebnis fiel durchwachsen aus.

Vonovia ist Deutschlands unbeliebtester Vermieter

Am schlechtesten bei den Mietern schneidet ausgerechnet Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen, Vonovia ab. Die Bewohner gaben dem Unternehmen lediglich 2,21 von 5 möglichen Sternen (bei 2.182 Bewertungen). Nur wenig besser: Adler Real Estate. Der Großvermieter landet mit 2,34 Sternen (897 Google-Bewertun-
gen) lediglich auf dem vorletzten Platz.

Von den zehn größten Wohnungsunternehmen in Deutschland sind Mieter der Howoge am zufriedensten mit ihrem Vermieter. Die Standorte des Unternehmens wurden mit durchschnittlich 3,54 von 5 möglichen Sternen bewertet (1.726 Kom-
mentare). Rang zwei teilen sich gleich zwei Unternehmen: TAG Immobilien (1.126 Bewertungen) und DeGeWo (lediglich 27 Bewertungen) mit jeweils 3,44 Sternen, gefolgt von der Wohnungsgesellschaft Vivavest mit 3,36 Sterne (bei 1.834 Kom-
mentaren).

Andreas Stettner in: Merkur.de am 17. März 2022

 

Nur MINUS-Sterne für VoNO!via – bekanntlich „Deutschlands unbeliebtester Vermieter“ – und für seine neueste, extrem unseriöse PR-DOPPELSTRATEGIE

Viele Jahre haben die Vonovia-Oberen so getan, als würde sie die extrem große Zahl der negativen Kommentare auf dem meistbesuchten Bewertungs-Portal „TrustPilot“ (inzwischen sind es immerhin mehr als ZWEITAUSEND!) überhaupt nicht tangieren.

Weil aber durch die permanent negativen Bewertungen von 87 Prozent der Vonovia-Mieter mit der Gesamteinschätzung „UNGENÜGEND“ das öffentliche Ansehen des Immobilienkonzerns erheblich gelitten hat, gab es immer mal wieder Versuche von VoNOvia—Mitarbeitern, mit eigens bestellten „Mieter-Danksagungen“ das Image von „Deutschlands schlechtesten Vermieter“ etwas „aufzumöbeln“.
Das war allerdings ohne Erfolg – bis zum SEPTEMBER 2023. Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Bekanntlich steht VoNOvia noch mehr als zuvor in der öffentlichen Kritik: wegen KORRUPTIONS-Vorwürfen gegen einzelne Konzern-Mitarbeiter – wegen des NEUBAU-Stopps für 60.000 Wohnungen – bei unzufriedenen VoNOvia-Aktionären wegen der aktuell MIESEN Bewertungen im DAX – und immer wieder wegen seines nach wie vor MISERABLEN Mieterservices.
Nun – wer derart „mit dem Rücken zur Wand steht“, muss sich was einfallen lassen. Und so haben die VoNOvia-Oberen ihren PR-Leuten ordentlich „den Marsch ge-
blasen“ und den Auftrag erteilt, wenigstens für eine deutliche Verbesserung des Konzern-Images zu sorgen. Damit das möglichst rasch und erfolgreich geschieht, haben die PR-Leute eine ebenso unseriöse wie leicht durchschaubare PR-DOPPEL-
STRATEGIE entwickelt und im September gestartet.
Die eine Seite der Strategie ist: möglichst oft mit dem LÖSCHEN missliebiger NEGA-
TIVER Mieter-Bewertungen eine REDUZIERUNG der Zahl solcher Bewertungen zu erreichen.
Die andere Seite der Strategie ist: mit erheblichem „organisatorischen“ Aufwand dafür zu sorgen, dass die Zahl „POSITIVER“ Äußerungen „dynamisiert“ und damit die STERNE- und die GESAMT-Bewertung des Immobilien-Hais deutlich verbessert wird.
Diese dubiose Masche einer zum POSITIVEN verzerrten Bewertung durch eigens organisierte „Lobpreisungen“ kann man bisher schon etwa bei Hotel- oder Restaurant-Einschätzungen beobachten. Nun also seit September auch bei VoNOvia-Bewertungen auf „Trustpilot“.

Wie die PR-Mitarbeiter seit September versuchen, die Zahl kritischer Kommentare zu reduzieren – das haben seitdem „betroffene“ User auf dem Bewertungsportal „Trustpilot“ mehrfach berichtet und mit großem Nachdruck kritisiert.
Die andere und, wie sich zeigt, noch wirksamere Seite der PR-DOPPELSTRATEGIE ist die eigens von VoNOvia-Mitarbeitern „organisierte“ (VoNOvia nennt es vornehmer: „auf Einladung“) geradezu „explodierende“ Vielzahl von „Neumieter-Danksa-
gungen“.
Besonders aufschlussreich ist, wofür dabei – mit überschwänglichen Elogen wie „wundervoll“ und „super“ – gedankt wird. Zumeist sind es freilich meist absolute Selbstverständlichkeiten, wie die solide Arbeit eines Hausmeisters oder eine unproblematische Wohnungsvermittlung, bei der tatsächlich – man mag es kaum glauben – nicht mal ein Blumentopf vom Tisch gefallen sei.
Dass beim Einzug meist noch alles „in Ordnung“ ist, liegt auf der Hand. Die eigent-
lichen und gravierenden Probleme beginnen in der Regel ja erst danach. Doch über diese, sehr oft negativen Erfahrungen zu berichten, erhalten die Mieter von VoNOvia – aus naheliegenden Gründen – allerdings keine „Einladungen“.

So können aufmerksame User des Bewertungsportals „TrustPilot“ seit September dieses Jahres eine überaus erstaunliche „Bewegung“ in der Bewertung des Konzerns beobachten: nachdem, wie gesagt, ca. 87 Prozent der Vonovia-Mieter viele Jahre den Konzern lediglich mit 1,4 bis 1,5 Sternen und der desaströsen GESAMT-Einschätzung “UNGENÜGEND“ bewertet hatten, ist seit September eine bis dahin noch nie beo-
bachtete „Dynamik“ und „Verbesserung“ der Vonovia-Bewertungen auf 2,7 Sterne mit einem deutlich verbesserten GESAMT-Prädikat festzustellen. Und das im Zeitraum von wenigen Wochen!
Wow! Was für ein Wunder ist da geschehen?! Ist quasi über Nacht aus dem „schlech-
testen Vermieter Deutschlands“ ein etwas mieterfreundlicherer Konzern geworden?! Aus dem SAULUS plötzlich ein PAULUS?! – Mitnichten! Das Gegenteil ist der Fall.
Nach wie vor sind viele Mieter genervt und empört über die Vermieter-Praktiken von VoNOvia! Doch aufgrund der eigens bestellten „Neumieter-Danksagungen“ ist tatsächlich die höchst sonderbare „WENDE“ festzustellen: zu einer POSITIV VERZERR-
TEN
Sterne- und Gesamt-Bewertung von VoNOvia, die allerdings im krassen Gegensatz zu den tatsächlichen negativen Erfahrungen sehr vieler VoNOvia-Mieter steht.

Und in wenigen Wochen schon, darf man vermuten, werden VoNOvia-Mitarbeiter mit der Vielzahl weiterer eigens organisierter „Neumieter-Danksagungen“ dafür gesorgt haben, dass dann auf dem Bewertungsportal „Trustpilot“ vielleicht gar ein „GUT“?!  als „Prädikat“ für VoNOvias dubioses Geschäftsgebaren angezeigt werden wird.
EIN SCHELM, DER BÖSES DABEI DENKT!

VoNovia-Mieter Tommy auf dem Bewertungs-Portal „Trustpilot“
am 24. Oktober 2023

Hier einige der aktuellen Bewertungen von VONOVIA-Mietern im FORUM:

Ni Name am 11. April 2024: „Vonovia: nie mehr. Der Boden ist kaputt, die Wände sind gelb, die Fließen sind beschädigt, die Tür ist defekt.“
Unrenovierte Wohnung werden angeboten, ohne Bescheid zu sagen vor dem Besich-tigungs-Termin. Der Boden ist kaputt, die Wände sind gelb, die Fließen sind beschä-
digt, die Tür ist defekt. Wie kann man so was vermieten.
Eine arrogante Maklerin bei den Besichtigungen. Platanenstraße 17, 65187 Wies-
baden.
Vonovia: nie mehr.

Patrick Joel Brandt am 14. April 2024: „Die Vonovia-Verwaltung reagiert nicht auf Beschwerden“
Die Verwaltung von Vonovia hat trotz wiederholter Beschwerden verschiedener Mieter über einen Nachbarn bisher nicht angemessen reagiert. Dieser Nachbar ist
für sein aggressives Verhalten bekannt, einschließlich Bedrohung, Beleidigung, Nachstellung, Verleumdung und körperlicher Gewalt. Leider haben wir in den letzten vier Jahren keine Unterstützung von Vonovia erhalten, und es ist belastend, täglich mit diesen Problemen umgehen zu müssen.

Daniela Bliesener am 17. April 202: „Vonovia: Abzocker-Firma“
Schon im Vorfeld der Vermietung gab es extreme Probleme. Die Kommunikation mit der Vermittlerin war einfach nur eine glatte Sechs. Bis es zum Vertrag kam wurden ständig neue Dinge beziehungsweise Dokumente gefordert. Nach vier Monaten mussten wir die Wohnung allerdings wieder verlassen, weil die Nachbarin eine alkoholkranke Psychopathin jeden Abend und jeden Tag fast 24/7 Theater gemacht hat.
Als wir dann gekündigt haben und die Wohnung angeboten haben, wurde es regel-
recht boykottiert, die drei Monate Kündigungsfrist nicht einzuhalten. Einige solvente Interessenten wurden auf die App verwiesen. Allerdings wurde die Wohnung in der App noch gar nicht angeboten. Wie sollte man sich also für etwas interessieren, was noch nicht mal auf dem Markt online ist?
Beim Telefonat mit dem Kundenservice wurde mir dann gesagt, wer einen Vertrag unterschreibt, hat so lange an dem Vertrag gebunden zu sein, bis das Vertragsende da ist. Das heißt, man wird drei Monate zur Kasse gebeten, obwohl die Wohnung hätte schon vermietet werden können. Abwarten, was jetzt die Nebenkostenabrech-
nung sagt. Für mich ist Vonovia eine Abzocker-Firma.

Zahlten am 19. April 2024: „Vonovia: eine miese Firma“
Vonovia ist eine miese Firma – keine Erreichbarkeit, niemand antwortet auf E-Mails.
3 Vonovia-Büros in Bremen – nicht besetzt, keine Öffnungszeiten, keine Telefonnum-mern.
Auf Wohnungsanfragen wird nicht geantwortet. Für mich ist diese Firma unseriös
und einfach ein mieser Laden.

Elle am 22. April 2024: „Vonovia: Abkassieren können sie“
Die meisten Bewertungen mit 4 Sternen und aufwärts sind „auf Einladung“. Wen wundert es. Könnte ich null Sterne geben, hätte ich dies getan.
Seit mehr als einem halben Jahr ist unser Waschbecken kaputt, und es hat sich bis heute nichts getan. Wir haben des Öfteren ohne Vorwarnung kein Warmwasser oder Heizung. Man kommt sich vor wie in einem Drittweltland. Nach einem Rohrbruch hat sich der Vermieter auch nicht sofort gemeldet. Die dadurch entstandenen Schäden wurden auch nicht beseitigt. Es ist, als würde der Vermieter darauf warten, dass man aus eigener Tasche zahlt, wobei er sich die eigenen schön stopft.

Ca am 23. April 2024: „Vonovia: megaschlechter Kundenservice“
Megaschlechter Kundenservice! Bei jedem Gespräch wird mir was Neues erzählt, was vorher noch nicht erwähnt wurde! Die Bearbeitungszeit dauert total lange, und am Telefon wollen sie einen auch nicht wirklich helfen. Man soll immer alles schriftlich abklären, aber wartet dann 3 Wochen auf eine Antwort!
Komme aus meinem Mietvertrag nicht raus, und als Begründung wird mir eine nicht nachvollziehbare Erklärung gegeben!

Florian L. am 24. April 2024: „Ich kann von diesem Vermieter nur abraten und eine Rechtsschutzversicherung oder Mitgliedschaft im Mieterverein anraten“
Seit über einem Jahr warte ich auf die Belege für Nebenkostenabrechnungen. Bei Telefonaten wird mir stets gesagt, man werde diese übersenden. Aber nichts passiert. Das gleiche war schon der Fall mit den Nebenkostenbelegen vom Jahr davor. Ohne Klage kommt man hier nicht weiter.
Auch wurde seit über zwei Jahren der Rauchwarnmelder nicht gewartet. Berechnet wird dies in den Nebenkosten trotzdem. Reparaturen werden z.T. nicht ausgeführt.
Ich kann von diesem Vermieter nur abraten und eine Rechtsschutzversicherung oder Mitgliedschaft im Mieterverein anraten.

Fabian Stiewe am 24. April 2024: „Vonovia reagiert nicht auf meine Kündigung“
So kann man auch die Mieter länger behalten.

Thomas Henne am 25. April 2024: „Vonovia: Solche Mitarbeiter habe ich noch nie gesehen, einfach nur eine Frechheit!“
Vonovia-Mitarbeiter haben versucht, die Duschkabine zu reparieren und haben dabei den Wasserhahn für die Waschmaschine kaputt gemacht. Am Telefon wird mir gesagt, dass das kein Notfall sei. Gut, ich muss ja die Wäsche nicht waschen, danke! Solche Mitarbeiter habe ich noch nie gesehen, einfach nur eine Frechheit!

Kunde am 25. April 2024: „Es ist die absolute Katastrophe“
Überlegt euch gut, ob ihr Vonovia zum Vermieter nehmt. Es ist die absolute Katastrophe, und man wird komplett alleine gelassen, wenn man Probleme hat.
Seit Oktober 2023 habe ich die erste Reparatur gemeldet – über die App. Ich habe auch einen Anruf von Kundenservice erhalten, und mir wurde gesagt, dass die Handwerker sich melden. Was leider nicht passiert ist. Und in Dezember habe ich einen Brief bekommen, daraufhin habe ich sofort angerufen (weil sie mich drum baten, weil man mich angeblich nicht erreicht hat). Am Telefon sagte man mir, mein Auftrag wurde storniert und man konnte es mir nicht erklären warum.
Also haben wir eine neue Reparatur angemeldet, und im Februar habe ich wieder einen Brief erhalten, und wieder wurden mir die gleichen Worte am Telefon gesagt, und wieder haben wir einen neuen Auftrag aufgegeben. Bis heute wieder leider immer noch kein Anruf. Bei einer anderen Reparatur, bei der es um eine defekte Balkontür ging: im Januar bei – 4 bis zu – 9 Grad, wurde ich genauso behandelt und musste aus Verzweiflung selber handeln bei diesen Temperaturen.
Ich bin sehr enttäuscht von Vonovia und bereue, dass ich mich damals für Vonovia entschieden habe. Denn man erreicht hier auch nicht einmal den Betreuer (Hausmeister) vom Wohnort, und man bekommt auch nicht einmal einen Rückruf. Vonovia kümmert sich nicht um die Mieter. Es ist traurig, dass Vonovia so sehr seine Mieter in Stich lässt.

Andreas am 26. April 2024: „Wenn ich könnte, würde ich am liebsten keinen Stern vergeben“
Nach zig Beschwerden in der Bernauer Straße über einen Problem-Nachbar wurde immer noch nichts unternommen. Der Höhepunkt von allem ist nun, dass dieser besagte Nachbar auch noch einen Wasserschaden verursacht hat, sodass das Wasser zugedreht werden musste. Nach zig Anrufen wird immer noch nichts unternommen – haben seit nunmehr 4 Tagen kein Wasser. Der Antrag auf Mietminderung wird einfach nicht bearbeitet, jedes Mal beim Anrufen wird man vertröstet. Der erste Antrag wurde ohne Bearbeitung einfach als „abgeschlossen“ deklariert. Nun wurde der Antrag rückwirkend wieder eingereicht, und es passiert immer noch nichts. Am Telefon wird ohne zu zögern gelogen und teilweise sogar frech geantwortet, absolut unprofessionell.
Schämen sollte sich Vonovia und sowas nennt sich „Hausverwaltung“.

julmavsi am 28. April 2024: „Sehr viel Fake“
Merkwürdigerweise in letzter Zeit nur positive Einträge. In unserer Wohnanlage hat sich aber überhaupt das Negative nicht zum Positiven gewandelt. Man stellt die Betriebskostenabrechnung in Frage und bekommt außer der Eingangsbestätigung keine weiteren Auskünfte. Was zahlt Vonovia für die positiven Bewertungen? Das muss man sich fragen.

Angelo Meyer am 29. April 2024: „Katastrophaler Service: Alles in allem ist es die mit Abstand schlechteste Verwaltung, bei der ich gewohnt habe
Ich bin vor einem halben Jahr zu meiner Freundin gezogen, die schon seit ca. 1 Jahr in der Wohnung gelebt hat. Die Heizung hat NIE richtig funktioniert. Die Hausmeister, die von der Vonovia erst nach Wochen geschickt wurden (es musste einige Mal hinterhertelefoniert werden, damit überhaupt was passiert, und das bei Minus-Graden draußen – das scheint nicht wichtig zu sein) hatten keine Ahnung von den Heizsystemen, sodass erst was passiert ist, als ein externer Monteur kam, der sich auskannte. Wir hatten dadurch Schimmel in Teilen der Wohnung, woraufhin auch erst nach ca. 1 Monat jemand vorbeikam, um dann nur Schimmelentferner darauf zu sprühen und zu überstreichen.
Wir sind nun ausgezogen, und die Schimmelbildung wird wieder sichtbar, was normal ist, wenn man nur drüber streicht. Im Online Portal bekommt man gar keine Antwort, telefonisch sowieso nicht und auf Mails wird erst nach Wochen reagiert.
Beim Auszug waren zwei Wände fleckig nach dem Streichen, und im Protokoll steht: alle Wände und Decken müssen neu gestrichen werden. Vonovia weiß, wie man Geld von der Kaution einbehalten kann.
Alles in allem ist es die mit Abstand schlechteste Verwaltung, bei der ich gewohnt habe, hatte vorher nie irgendwelche Probleme mit anderen Verwaltungen, aber bei der Vonovia in Garbsen wird nur abkassiert und sich nicht um die Mieter gekümmert. Ich verstehe es, dass es Notfälle gibt, die Vorrang haben vor Kleinigkeiten, aber eine defekte Heizung in den Wintermonaten und Schimmel an den Wänden, sodass man in dem Raum nicht mehr schlafen möchte, sollten früher bearbeitet werden als nach einem Monat – und das auch nur nach mehrmaliger Aufforderung .
Alles in allem rate ich jedem ab, bei der Vonovia eine Wohnung zu mieten!

N. am 30. April 2024: „Außer dreisten Nebenkostenabrechnungen und Mieterhöhungen kann man bei Vonovia nicht viel“
Und weitere 2 Wochen sind ins Land gestrichen, ohne dass sich bezüglich der Wartung meines Rauchmelders etwas getan hat. Es ist so lächerlich: die sollen eine Batterie austauschen und nicht ein Atomkraftwerk Instand setzen. Aber außer dreisten Nebenkostenabrechnungen und Mieterhöhungen kann man bei der Vonovia/Deutschen Wohnen anscheinend nicht viel.

Eric Röderer am 30. April 2024: „Vonovia: Eine gierige Firma“
Unfreundliche, unseriöse Hotline-Mitarbeiter. Ich könnte sowas von ausfällig werden.
Diese gierige Firma passt so richtig in diese Welt.

Nisrin L. am 1. Mai 2024: „Eine Unverschämtheit!“
Die Erfahrung mit Vonovia war absolut entsetzlich. Von August 2023 bis Februar 2024 funktionierte die Heizung nicht, und seit März ist sie auf Dauerhitze eingestellt, ohne die Möglichkeit, sie abzuschalten. Meine Familie, darunter meine Mutter und meine kleinen Geschwister im Alter von 3 und 5 Jahren, mussten im tiefsten Winter bei Temperaturen um minus 10 Grad in Winterjacken ausharren, ohne Heizung in der Wohnung.
Dies ist unmenschlich und inakzeptabel. Trotz mehrfacher Beschwerden wurden die defekten Heizungen immer noch nicht ersetzt, und die Handwerker, die kamen, waren allesamt inkompetent. Niemand scheint seine Arbeit richtig zu machen, und alle reden nur von Lösungsfindung, ohne jemals tatsächlich etwas zu unternehmen. Nach einem Jahr in der Wohnung und einer Miete von 1.300 € haben wir erwartet, dass alles funktioniert – eine totale Lachnummer.

I.P. am 1. Mai 2024: „Frustrierend“
Seit Ende Februar heizen die Heizkörper in zwei Zimmern ununterbrochen, egal ob der Thermostat auf null steht oder es draußen extrem warm ist.
Wir haben das sofort gemeldet, aber was ist passiert? Ein Termin erst für Anfang April. Und dann? Der Handwerker sagt, die Heizkörper seien zu alt, und das Ventil sei kaputt, aber eine richtige Reparatur sei erst nach der Heizperiode möglich. Er kommt am nächsten Werktag mit einer provisorischen Lösung, aber dann kommt keiner mehr, ohne Bescheid zu sagen!
Wieder angerufen, 20 Minuten in der Warteschleife, keine Hilfe. Erst zwei Wochen später ein Anruf: Termin Ende Mai. Was soll das? Seit Februar kochen wir hier Tag und Nacht. Auf die Bitte, wenigstens nachts die Heizung auszuschalten, keine Reaktion.
Jetzt ist schon der 1. Mai, 27 Grad draußen und wir schwitzen immer noch. Wirklich frustrierend, dieses Gefühl, im Stich gelassen zu werden…

Hamza am 3. Mai 2024: „Doppelt so teuer“
Ich bin seit 2018 Kunde bei Vonovia Energie. Anfangs zahlte ich etwa 29 Cent pro Kilowatt-stunde. Seit eineinhalb Jahren liegt der Preis jedoch bei etwa 43 Cent pro Kilowattstunde. Das erscheint mir fast doppelt so teuer, zumal ich im Internet mehrere Angebote für nur 21 Cent pro Kilowattstunde gesehen habe.

Tom S. am 4. Mai 2024: „Leider absolut nicht zu empfehlen“
Absolut nicht zu empfehlen. Kümmern sich o,o um ihre Mieter. Dank Fehler seitens Vonovia wollte man uns Mahnungen aufbrummen etc. Haben seit 7 Monaten zum Parkplatz immer noch keine Parkkarten erhalten. Die Schlüssel zum Parkplatz erst 2 Monate nach Vertrag erhalten. Die komplette Mieterschaft soll für Sachen bestraft werden, die eine einzige bekannte Partei im Haus zu verantworten hat. Seit Monaten: lautes Piepen im Haus aus der BMZ, und niemand von Vonovia kümmert sich.

Linam am 6. Mai 2024: „Ich war nie glücklicher aus einer Wohnung auszuziehen. Nie wieder Vonovia“
Wir waren mit der Vonovia zufrieden bis Schäden aufgetreten sind. Drei Monate kein warmes Wasser, weil niemand zur Verfügung stand. Dann Schaden am Dach, nasse Wände und Schimmel. In 4 Monaten hat man nur geschafft, das Dach zu reparieren. Ich war nie glücklicher aus einer Wohnung auszuziehen. Die Kommunikation ist schlecht, niemand fühlt sich verantwortlich. Nie wieder Vonovia.

Silke Damberg am 8. Mai 2024: „Jetzt übergebe ich den Fall einem Anwalt, mir reicht es“
Die Warnungen von Kollegen habe ich vor Einzug einfach nicht wahrgenommen. Jetzt geht es um die Sicherstellung der Kautionsrückzahlung, und nun kommt das böse Erwachen. Ich ziehe aus und muss alles streichen, weil ich übersehen habe, dass im Übernahme-Protokoll steht: renoviert übergeben.
Nun habe ich Fotos vor dem Einzug zugeschickt, auf denen klar erkennbar ist, dass die Wände nicht gestrichen waren. Meine farbigen Wände habe ich geweißt, der Rest ist denen nach 1,5 Jahren nicht gut genug, und auf den Fotos wäre nicht ersichtlich, dass bei Einzug nicht renoviert gewesen ist – das ist aber eindeutig ersichtlich.
Jetzt übergebe ich den Fall einem Anwalt, mir reicht es. Sogar das WC habe ich erneuern müssen beim Einzug. Die Antwort von Vonovia, das hätte ich nicht tun müssen. Wirklich krass – aber das lasse ich mir nicht gefallen. Hier wird es zusätzlich durch eine Bekannte noch einen Artikel in der Presse geben.
Einen Aufruf ebenfalls, damit man sich gegebenenfalls zusammenschließen kann. Vonovia muss daran erinnert werden, dass diese Vorgehensweise auch Grenzen hat. Diesen Ärger hat keiner gerne – aber das lasse ich mir nicht gefallen.

„Trustpilot“  (https://de.trustpilot.com) ist eine Online-Bewertungscommunity  und will Verbrauchern helfen, Unternehmen zu finden, denen sie vertrauen können.

 

Die „DAVID-gegen-GOLIATH-Konstellation“ für Vonovia-Mieter

Seit Jahren stehen die oft fragwürdigen, angeblich so mieterfreundlichen Geschäftspraktiken der Vonovia in der öffentlichen Kritik. Weshalb die „Immobilienzeitung“ – Fachzeitung für die Immobilienwirtschaft –  am 19. August 2021 das Geschäftsgebaren des größten deutschen Wohnungs-
konzerns kritisch unter die Lupe genommen hat.

In der faktenreichen Analyse unter dem Titel „Die zwei Gesichter der Vonovia“ ist gleich am Anfang der Studie von Monika Leykam zu lesen:
„Deutschlands größter Wohnungsvermieter präsentiert sich gerne als Heilsbringer für Gesellschaft und Klimaschutz. Doch die Mieter erleben immer wieder zähe juristische Auseinandersetzungen um Modernisierungsumlagen und Betriebskosten. Vonovia spricht dann von Einzelfällen – und möchte lieber das große Ganze im Vordergrund sehen.
Auf der Hauptversammlung präsentiert Vonovia-Konzernchef Rolf Buch den per-
fekten Kapitalmarktkonzern für das 21. Jahrhundert – eine Synthese von Gemeinsinn und guten Cashflows. „Wir müssen Sicherheit geben. Wir müssen unseren Teil beitragen, die Herausforderungen dieser Zeit zu meistern“, sagt Buch. „Wir stehen als fairer und verlässlicher Partner unserer Partner an der Seite der Mieterinnen und Mieter, aber auch der Politik und der Gesellschaft“. Den Aktionären verkündet er eine acht prozentige Dividendensteigerung für das abgelaufene Geschäftsjahr.“

Ausgehend von ihren detailreichen Recherchen, konterkariert Autorin Monika Leykam die so wortreich propagierte „Partner“-Behauptungen des Vonovia-Chefs mit den konkreten praktischen Erfahrungen der Vonovia-Mieter, die absolut etwas ganz anderes belegen. So etwa Melinas Erfahrungen mit dem Kundenservice des Immo-
bilienkonzerns:
Melina ist bereits seit Jahren Mieterin bei Vonovia, doch es gelang ihr nicht, mit dem Dax-Konzern eine Partnerschaft nach dem Ideal von Buch aufzubauen. An ihr habe es nicht gelegen, glaubt sie: Schäden meldete sie zeitnah dem Callcenter, auf Probleme in der Anlage wies sie die Hausverwaltung hin, und sie lud sich die Vonovia-Mieter-App aufs Handy. Doch es kam immer wieder zu Störungen in der Beziehung. Der Objektbetreuer war nicht auffindbar. Welche Leistungen der Hausmeister genau erbracht hatte, war anhand der Mieter-App nicht nachvollziehbar. Und das Callcenter wollte einfach nicht verstehen, dass sich in der Zimmerdecke ein Riss zur oberen Wohnung aufgetan hatte – beharrlich blieb die Fachkraft am Ende der Leitung bei der Annahme, es gehe um den Wasserfleck im Bad, der doch längst behoben sei. Dieser Fleck ist übrigens wieder da, weil ein heftiger Wasserrohrbruch nicht richtig repariert wurde, aber das ist eine andere Geschichte.

Angst bei Mietern? „Das überrascht und entspricht nicht unserem Leitbild“

Melina hat darum gebeten, ihren richtigen Namen und ihren Wohnsitz nicht zu nennen, denn sie fürchtet negative Reaktionen von Vermieterseite auf ihre Kritik. Damit hat Arnd Fittkau nicht gerechnet. Er ist im Vorstand der Vonovia für das Vermietungsgeschäft zuständig und legt wie sein CEO viel Wert auf ein freundliches Miteinander.“

Die Mietervereine, ein anderer wichtiger Partner in der Auseinandersetzung der Vonovia-Mieter mit den Praktiken des Großvermieters, sind es, die von der Autorin sodann in den Fokus gerückt werden: 
„Bei den Mietervereinen landen alle die, die den Eindruck haben, dass die Partner-
schaft zu ihren Lasten geht. Meistens dreht es sich um modernisierungsbedingte Mieterhöhungen, die die Bewohner finanziell hart treffen. Die Durchschnittsmiete im deutschen Vonovia-Bestand liegt bei 7,09 Euro/Quadratmeter, die Adressen der Siedlungen lassen ahnen, dass hier nicht die gehobene Mittelschicht versorgt wird, sondern Menschen, für die eine Mieterhöhung von 140 Euro pro Monat eine große Zusatzbelastung bedeutet. Wer sich dagegen wehrt, braucht stabile Nerven.
Denn das deutsche Recht ist so gestrickt, dass jeder, der mit einer Nebenkosten-
abrechnung nicht einverstanden ist, einzeln klagen muss. Entscheidet das Gericht zu seinen Gunsten, hat sein Nachbar nichts davon, auch wenn dessen Abrechnung nach derselben Formelerstellt wurde. „Diese David-gegen-Goliath-Konstellation ist in unserer Rechtsstruktur angelegt“, sagt Daniel Zimmermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Mieterbund Nordrhein-Westfalen.
Unserer Erfahrung nach werden Einzelfälle nach einer Auseinandersetzung seitens Vono-
via durchaus korrigiert, aber nicht flächendeckend.“
Nach Vonovia-Vorstand Fittkau wäre solches auch gar nicht so einfach umzusetzen. „Pauschale Bereinigungen von Abrech-
nungen sind schwierig, weil sich die einzelnen Wohnungen in Wohnanlagen unter-
scheiden.“
Mietervertreter sehen in der Einordnung von Problemen durch das Unternehmen
als „Einzelfälle“ einen roten Faden. Es gäbe eine auffällige Häufung von gleichartigen Abrechnungspraktiken, sagen sie. Zimmermann kritisiert, dass in die meisten Moder-
nisierungsmieterhöhungen der Vonovia auch Architektenleistungen nach HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) eingerechnet werden. Die HOAI dient als Abrechnungssystem für Leistungen von Planungsbüros, bei Vonovia wird die Arbeit aber meist durch eigene Angestellte erledigt. Die Mieterschützer kritisieren, dass Vonovia auf Anfrage regelmäßig keinen Architektenvertrag vorlege, die gar nicht umlagefähig sind.
Vonovia entgegnet, das sei auch gar nicht notwendig, und zitiert dafür ein Gerichts-
urteil: „Erbringt der Vermieter Eigenleistungen, können diese als Sach- und Arbeits-
leistungen mit dem Betrag angesetzt werden, der für eine gleichwertige Leistung eines Dritten angesetzt werden könnte, jedoch ohne Umsatzsteuer. Zu dieser Entscheidung ist das Amtsgericht Schöneberg 2008 gekommen.“ Bei Vonovia-Engineering arbeiteten „ausgebildete Fachkräfte mit dem Know-how von Architekten und Ingenieuren“. Die Abrechnungen seien daher juristisch und handwerklich korrekt.

Ein weiterer „Einzelfall“ in Dortmund: Ein Mieter entdeckt auf seiner Betriebskosten-
abrechnung Baumpflegearbeiten, die gar nicht umlagefähig sind. Er schaltet den Mieterverein ein, klagt und erhält das Geld schließlich zurück – jedenfalls für das Jahr, in dem er widersprochen hat. Im darauffolgenden Jahr findet er den Posten dann erneut auf der Rechnung. Um nicht wieder zahlen zu müssen, hätte er in weiteres Mal Widerspruch einlegen müssen.
Diesen absurden Fall schildert der lokale Mieterverein als besonders typisches Bei-
spiel für ein „seit Jahren symptomatisches Problem“. Arnd Fittkau sei „dieser Einzelfall nicht bekannt“, sagt er. „Wenn aber ein Gericht zugunsten des Mieters entscheidet und es ein struktureller Fehler ist, wird er auch strukturell korrigiert.“
Allerdings drängt sich der Eindruck auf, dass Vonovia mitunter lange braucht, um
eine Struktur als solche zu erkennen. Von „gut und gerne 20 Amtsgerichtsurteilen bzw. -verfahren in ein und derselben Wohnlage in Hamburg-Rissen“ weiß Rolf Bosse zu berichten, jedes Mal ging es um dasselbe Thema: die Modernisierungsmieterhöhung. Reihenweise habe der Verein in Hamburg gegen diese Erhöhungen geklagt und auch Recht bekommen. „Die Nachbarn, die nicht geklagt haben, zahlen jetzt alle mehr als die von uns Vertretenen Miete.“ Vonovia werde diese Einzelfall-Strategie erst ändern, „wenn die Quote der Klagenden in den Anlagen so hoch ist, dass das gewohnte Vorgehen keinen Sinn mehr macht“, vermutet Bosse.

Ohne Modernisierungsmaßnahmen wären die Zahlen anders

Würden Modernisierungsmieterhöhungen der nach Ansicht des Mieterbunds kor-
rekten Rechenformel folgen, fielen sie um 30 Prozent bis 40 Prozent niedriger aus, schätzt Bosse. „Modernisierungen bieten die Chance auf im Vergleich zur Grundmiete überdurchschnittlichen Renditen“, ergänzt Daniel Zimmermann. „Gäbe es die Umlage-
möglichkeit nicht, sähen die Vonovia-Geschäftszahlen anders aus.“ In der Tat sind die Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Wohnwerts Haupttreiber der erzielten Mietsteigerungen. Im ersten Halbjahr 2021 entfallen zwei Prozentpunkte von insgesamt 3,4 Prozent der erzielten Mietsteigerung auf Modernisierung, im Jahr 2018 waren es 2,9 Prozent von insgesamt 4,2 Prozent.
Damals hatte Vonovia-CEO Buch angekündigt, künftig weniger Investitionsmittel für Modernisierungen einzusetzen, da „die gesellschaftliche Akzeptanz für solche Maß-
nahmen dramatisch zurückgegangen“ sei. Zimmermann vermutet, dass diese Ent-
scheidung eher mit der ab 2019 wirksamen Einführung der Kappungsgrenze für die Modernisierungsumlage auf 2 bzw. 3 Euro/Quadratmeter zusammenhängt. „Ich vermute, dass Vonovia nun die Investitionen einfach kleinteiliger und zeitlich gestaffelt vornehmen wird.“
Vorstand Fittkau spricht von einem „guten System“, das Vonovia für die Moderni-
sierungsumlage eingeführt habe und das den Interessen der Mieter Rechnung trage. „Es gibt ein Härtefallmanagement, es gibt Begrenzungen bei Mietern im hohen Alter.“ Bereits vor der gesetzlichen Kappung habe Vonovia sich verpflichtet, weniger als 2 Euro/ Quadratmeter aufzuschlagen, betont Fittkau. Inzwischen seien es nur noch 1,24 Euro/Quadratmeter.
Beim Thema energetische Sanierung verweist er zudem auf die „riesige Herausfor-
derung“, die die Politik den Wohnungsunternehmen auferlegt habe. „Wir gehen den Pfad der Klimaneutralität und wollen gleichzeitig das Wohnen für unsere Mieter dauerhaft bezahlbar halten.“ Und den Kapitalmarkt zufriedenzustellen, möchte man als dritte Aufgabe noch ergänzen. Wie von jedem anderen börsennotierten Konzern erwarten die Aktionäre auch von Vonovia eine Wachstumsstory. Die würde mit schlichter Bestandsbewirtschaftung im regulierten deutschen Mietmarkt aber recht bescheiden ausfallen.

Betriebskosten sind nach dem Thema Modernisierung der zweite große Streitpunkt. Seit Jahren übernimmt Vonovia immer mehr Handwerker, Hausmeister, Gärtner und Messdienstleister auf die eigene Gehaltsliste.
In der Einordnung dieser Strategie liegen die Wahrnehmungen aber weit ausein-
ander. Arnd Fittkau begründet das Insourcing von betriebskostenrelevanten Dienst-
leistungen damit, dass „externe Firmen unseren Qualitätsanspruch – und den unserer Mieter – nicht ausreichend erfüllt haben. Also haben wir die Hausmeister, Handwerker und Gärtner selbst eingestellt. Außerdem, macht es uns unabhängig. Unsere Erreichbarkeit – im Notfall auch rund um die Uhr – bringt viele Vorteile für unsere Mieter. Die übrigens erst unsere Größe ermöglicht.“

Die Mietervereine, die verärgerte Mitglieder beraten, zweifeln daran, dass das Haupt-
ziel dieses Insourcings in der Qualitätssicherung liegt. Sie sehen darin vielmehr den Versuch, mit konzerneigenen Firmen eine weitere Erwerbsquelle zu erschließen. Der Mieterverein Bayern ist wegen stark gestiegener Hausmeisterkosten in einer Vonovia-Anlage, nachdem die Dienste durch eine Konzerngesellschaft übernommen wurden, sogar bis vor den Bundesgerichtshof (BGH) gezogen. Das Urteil steht noch aus. „Im Kern geht es darum, ob ein Vermieter zweifach Gewinn machen darf“, sagt der Geschäfts-
führer des Mietervereins Volker Rastätter.
Rastätter zufolge verstößt Vonovia mit den Inhouse-Gebäudedienstleistungen gegen das im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgehaltene Wirtschaftlichkeitsgebot für Vermieter. Nach dem BGB müssen diese bei den Nebenkosten auf ein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis achten. Es sei ja theoretisch möglich, dass die hauseigenen Firmen die Leistung intern günstiger erbringen als der Betrag, der auf der Betriebs-
kostenabrechnung auftaucht, meint er. „Die Differenz kann Vonovia als Gewinn ein-
streichen
“. Vonovia habe hingegen stets argumentiert, dass es sich bei den Dienst-
leistungen um unabhängige Firmen handele.


Auch externe Dienstleister arbeiten nicht zum Selbstkostenpreis

Arnd Fittkau sieht in der Tatsache, dass die Vonovia-Gärtner und Hauswarte Geld verdienen, nichts Ehrenrühriges und sagt: „Unternehmerlohn zu erwirtschaften, ist ein wirtschaftliches Prinzip. Auch externe Dienstleister wirtschaften nicht zum Selbstkosten-
preis. Wir überprüfen die Preise für Leistungen regelmäßig durch Ausschreibungen. Wir sind dem Wirtschaftlichkeitsgebot verpflichtet und erbringen Leistungen zu markt-
üblichen
Preisen.“
Welche interne Menge Vonovia mit diesen Value-add Dienstleistungen erwirtschaftet, legt der sonst um Transparenz bemühte Konzern nicht offen. Eine Überprüfung, ob das Wirtschaftlichkeitsgebot wirklich eingehalten werde, sei kaum möglich, kritisiert Rastätter. „Bei Kleinvermietern ist es einfach, am Markt Vergleichsangebote einzuholen. Aber woher soll korrekte Angebote in der Dimension einer Vonovia bekommen?“
Rastätter hofft, dass das BGH-Urteil mehr Mietern die Chance eröffnet, in ähnlichen Fällen vor Gericht Erfolg zu haben. Nordrhein-Westfale Zimmermann macht sich aufgrund eigener Erfahrungen weniger Hoffnungen. „Auch eine BGH-Entscheidung ist erst einmal auf einen dort verhandelten Punkt anwendbar. Es fraglich, ob ein solches Urteil auch das dahinterliegende System kritisiert.“
Den Vorwurf fehlender Transparenz in den Betriebskosten kann Vonovia-Vorstand Fittkau nicht nachvollziehen. „Unter anderem haben wir mit unserer Mieter-App in eine Transparenzoffensive investiert. Hier sind alle Nebenkostenbelege auf einen Klick einseh-
bar. Auf diese Mieter-App bin ich sehr stolz, in Sachen digitaler Transparenz sucht diese Lösung ihresgleichen am Markt.“
Mieterin Melina besitzt zwar einen Master-Abschluss, aber erkennen, was genau der Hausmeister in ihrer Wohnanlage für sein Geld eigentlich getan habe, kann sie beim Blick in ihre Mieter-App trotzdem nicht. Auf die per App angeforderte Abrechnung – die für das Jahr 2019 – wartet sie seit fünf Tagen.
Vielleicht ist Melina ja ein Einzelfall, jedenfalls verweist Fittkau auf die regelmäßigen Kundenzufriedenheitsanalysen. „Gerade beim Punkt der Nachvollziehbarkeit der Betriebskosten machen wir die meisten Fortschritte. In den letzten Perioden gab es immer weniger Einsprüche zu den Nebenkostenabrechnungen.“

Fittkaus Behauptung angeblich „immer weniger Einsprüche“ der Vonovia-Mieter zu den Nebenkostenabrechnungen ist schlicht und einfach nicht wahr.
Allein ein Blick etwa in das Online-Firmenbewertungsportal „Trustpilot“ mit mehr als tausend kritischen Erfahrungsberichten der Mieter bestätigt das anschaulich und sehr konkret. Es verwundert, dass Monika Leykam diese „Zeugen in eigener Sache“ nicht zur Kenntnis genommen und die Behauptung des Vonovia-Vorstands klar und unmissverständlich als „alternativen Fakt“ demaskiert hat. Vonovia-Mieterin Melina und Konzernchef Buch sind es, die Monika Leykam zum Abschluss ihrer Studie über „Die zwei Gesichter der Vonovia“ noch einmal als Protagonisten auftreten lässt:

„Konzernchef Rolf Buch hat kürzlich die Fusion seines Unternehmens mit dem nächstgrößeren Rivalen Deutsche Wohnen als eine Maßnahme „zum Wohle der gesamten deutschen Gesellschaft“ bezeichnet.
Melina wird davon nicht mehr profitieren. Sie hat die Hoffnung aufgegeben, via Callcenter eine Behebung der Schäden in ihrer Wohnung anzustoßen, und sich stattdessen eine neue Wohnung gesucht. Hier wird die die gleiche Bruttomiete zahlen – allerdings bei deutlich niedrigeren Betriebskosten und in einem gepflegten Umfeld. Ihr neuer Vermieter ist eine Privatperson.“

 

Korruptionsverdacht bei Wohnungskonzern:
Staatsanwaltschaft durchsucht Konzernzentrale von Vonovia

Wegen des Verdachts der Korruption durchsuchen Beamte der Staatsanwalt-
schaft Bochum Räumlichkeiten des Wohnungskonzerns Vonovia.

Wegen Korruptionsverdachts haben die Staatsanwaltschaft Bochum und das Landes-kriminalamt NRW Büros des Bochumer Unternehmens Vonovia durchsucht. Das bestätigte am Dienstag eine Unternehmenssprecherin. Gegen mehrere Mitarbeiter des Konzerns und andere Beteiligte werde wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Bestechung, der Untreue und des Betruges ermittelt, hieß es bei der Staatsan-
waltschaft. Geschädigt worden sei neben dem Bochumer Wohnungsriesen auch noch ein in Süddeutschland ansässiger Wettbewerber. Zuvor hatten der „Westdeutsche Rundfunk“ und die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.

Heute haben die Ermittlungsbehörden bei uns Unterlagen eingesehen, da zum Schaden von Vonovia offenbar der Verdacht von mutmaßlich problematischen Vorgängen bei der Vergabe von Aufträgen an Nachunternehmer besteht“, sagte eine Vonovia-Sprecherin. Der Konzern kooperiere als Geschädigter vollumfänglich mit den Behörden und gewähre ihnen Zugang zu den notwendigen Unterlagen. „Wir sind sehr an einer schnellen und umfassenden Klärung der Vorwürfe interessiert“, betonte die Sprecherin. Nach ersten Informationen sei lediglich ein finanzieller Schaden entstanden, betonte das Unternehmen. Menschen seien nicht geschädigt worden, auch an Gebäuden seien keine Schäden entstanden.

Vorwurf: Unternehmen wurden bei Auftragsvergabe bevorzugt

Nach den bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatten Mitarbeiter bestimmte für das Wohnungsunternehmen tätige Unternehmen bei der Auftrags-
vergabe bevorzugt und dafür als Gegenleistung Geld oder Sachleistungen erhalten. Dabei sollen auch Leistungsverzeichnisse manipuliert worden sein, um den beauf-
tragten Unternehmen die Abrechnung tatsächlich nicht erbrachter Leistungen zu ermöglichen. Das so erschlichene Geld sollen die Beschuldigten untereinander aufgeteilt haben. Zur Schadenshöhe machten die Ermittler keine Angaben.

Nach dem Wechsel eines Beschuldigten zu einem süddeutschen Wohnungsunterneh-
men sollen die Beteiligten bei dortigen Ausschreibungen ebenfalls wettbewerbsbe-schränkende Absprachen getroffen haben, um so die Auftragsvergabe an ein be-
stimmtes Unternehmen zu erreichen. Auch dort soll es anschließend zu überhöhten Abrechnungen gekommen sein.

Insgesamt seien am Dienstag im Zuge der Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hamburg und Sachsen mehr als 40 Privat- und Geschäftsräume durchsucht und vier Haftbefehle vollstreckt worden, berichtete die Staatsanwalt-
schaft.

t-online.de am 7. März 2023

 

        Knut Unger am 16. März 2023 für das VoNO!via-Mieterinnenbündnis:

                               Korruptionsverdacht bei der Vonovia:
                            die Mieter sind die wahren Geschädigten!

Der Vonovia-Konzern stellt sich als Hauptopfer bei den Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit am 07. März 2023 erfolgten Durchsuchungen von 40 Örtlichkeiten einschließlich der Vonovia-Zentrale in Bochum und die Vollstrek-
kung von vier Haftbefehlen dar.

Dazu stellt das VoNO!via-MieterInnenbündnis fest: Tatsächlich sind die Mieterinnen
und Mieter die wahren Geschädigten. Denn: Überzogene Rechnungen für vom Vonovia-Konzern beauftragte Handwerkerleistungen werden in den meisten Fällen über Modernisierungsmieterhöhungen und Betriebskostenabrechnungen an die Mieter weitergegebenen.
Die im VoNO!via-MieterInnenbündnis zusammengeschlossenen Mieterorganisationen kritisieren bereits seit Jahren das intransparente, häufig von rechtlichen und tat-
sächlichen Falschaussagen durchzogene Handeln des Konzerns. In Zusammenhang mit den laufenden Ermittlungen stehen die Abrechnungen von Bauleistungen im Mittelpunkt des Interesses. Laut Medienberichten sollen korrupte Mitarbeiter von Vonovia-Tochterunternehmen Leistungsverzeichnisse manipuliert haben, um den begünstigten externen Baufirmen überhöhte Abrechnungen zu ermöglichen. Es ist zu vermuten, dass die Ermittlungen die Konzerntöchter Vonovia Modernisierungs GmbH und/oder Vonovia Engineering GmbH betreffen. Jedenfalls stammt die übergroße Zahl – zuletzt fast alle – der den Mietern vorgelegten Modernisierungskostenbelege von diesen Konzerntöchtern. Die Arbeiten werden häufig von externen Auftrag-
nehmern ausgeführt. Deren Rechnungen und Leistungsnachweise bekommen die Mieter aber niemals zu Gesicht. So können die Mieter die von den ausführenden Unternehmen abgerechneten nicht mit den tatsächlich erbrachten Leistungen vergleichen.

Die Modernisierungsabrechnungen der Vonovia weisen weitere Mängel auf. Bei einer ordnungsgemäßen Bauabrechnung dürften sie nicht auftreten und ermöglichen jede Menge Missbrauch:

  • In keinem uns bekannten Fall wurden Bauabnahmen belegt. Mieter haben keine technischen Abnahmen z.B. nach Fenstereinbau bemerkt. Die Rechnungen der Vonovia Engineering GmbH enthalten auch keine Prüfvermerke.
  • In keinem uns bekannten Fall wurden von Vonovia Nachweise der tatsächlichen Zahlung der in Rechnung gestellten Beträge auf die in den Rechnungen angegebene Bankkonten erbracht.
  • Nach Vonovia-Angabe werden ihre hohen Baunebenkosten nach der Honorar-
    ordnung für Architekten und Ingenieure abgerechnet. Dann müsste sie eine prüf-
    fähige Schlussrechnung der Architekten und Ingenieure vorlegen können. Darin wäre die Prüfung der tatsächlichen Leistungserbringung, Bauabnahme usw. enthalten. Anstatt diese Dokumente vorzulegen, speist die Vonovia die Mieter-
    organisationen mit selbst angefertigten Aufstellungen von wenigen Seiten ab.

Für das VoNO!via-MieterInnenbündnis steht fest: Die vorliegenden Abrechnungen von mieterhöhungswirksamen „Modernisierungskosten“ sind in keinem Fall prüffähig. Sie können an vielen Stellen manipuliert sein.
Dies gilt ebenso für die Abrechnung von „Eigenleistungen“ im Betriebskostenbereich, vor allem: Gas- und Stromkosten, Gartenpflege, Reinigung, Hauswart und Kabel-
gebühren. Üben die Mieterinnen und Mieter nach Anforderung der Belegeinsichts-möglichkeit ihr Zurückbehaltungsrecht an Nachzahlungen und/oder zukünftigen Betriebskostenvorauszahlungen aus, werden Sie teilweise sogar noch vor Über-
mittlung der Belege wegen angeblicher Zahlungsrückstände gemahnt. Dies geht bis zur außergerichtlichen Mahnung durch Rechtsanwälte oder Inkassobüros. Entsprechende Praktiken sind deutschlandweit nachgewiesen.

Für nicht erbrachte, tatsächlich abgerechnete Leistungen gab und gibt es viele konkrete Hinweise:

  • In vielen Städten wurden wiederholt Winterdiensteinsätze abgerechnet, die
    nach Beobachtung der Mieter nie erbracht wurden und/oder für die es aufgrund
    der Witterung keinen Bedarf gab.
  • In einem Wittener Wohngebiet mit großen Müllproblemen werden seit Jahren „Mülldienstleistungen“ abgerechnet, die angeblich zwei Mal wöchentlich erfolgen. Sie wurden noch nie beobachtet. Wenn sich jemand um die Probleme kümmert, ist es ein ehrenamtlich tätiger Mieter.
  • Im Jahr 2017 verschickte die Vonovia eine Modernisierungsankündigung für eine Heizungskesselsanierung, die bereits im Jahr 2026 erfolgt war. Es folgte eine Mieterhöhung, die von den Gerichten jedoch zurückgewiesen wurde,
  • Im Jahr 2018 fiel einem für das „Team Wallraff“ tätigen Installateurmeister vor laufender Kamera auf, dass etliche Maßnahmen an einer Heizungserneuerung nicht abgeschlossen waren, und das, obwohl die Maßnahmen bereits abgerechnet und in die Mieterhöhungen eingeflossen waren.
  • Im Sommer 2019 wurde bei einem Ortstermin in Witten-Heven das Vorstands-
    mitglied Fittkau auf Mängel in der Ausführung der Dämmung einer Kellerdecke aufmerksam gemacht. Die Mängel wurden mit einem zustimmenden Nicken quittiert. Geschehen ist trotz zahlreicher Erinnerungen nichts.

Zum Abschluss ein ganz aktuelles drastisches Beispiel: In der Breslauer Straße in Böblingen haben die Mieter zu 1.12.2022 Mieterhöhungen wegen einer energetischen Modernisierungsmaßnahme erhalten. In den für die Prüfung übersandten Rech-
nungen der Vonovia-Engineering GmbH sind zahlreiche Leistungen abgerechnet, die nicht oder nicht im abgerechneten Umfang durchgeführt wurden. So wurde der Einbau einer Stahltür berechnet, obwohl die alte Holztür nicht erneuert wurde. Es wurden zu viele Zähler und Balkontüren berechnet sowie „Oberlichtöffner“, die in den Häusern gar nicht existieren. Auch große Teile der in den vorgelegten Rechnungen aufgeführten Dacharbeiten haben niemals stattgefunden. Geschädigt sind nicht nur die Mieter, sondern möglicherweise auch die öffentlichen Fördergeldgeber.

Das VoNO!via-MieterInnenbündnis fordert den Vonovia-Konzern auf, endlich den eigenen Behauptungen von Transparenz im Handeln und der Einhaltung von Compliance-Regeln Taten folgen zu lassen. Ein erster Schritt wäre die vollständige Offenlegung der tatsächlichen Belege rund um Betriebskosten und Moderni-
sierungsmieterhöhungen. Nicht belegte Kosten müssen allen Mieterinnen und Mietern rückwirkend erstattet werden.

 

 

 

 

2 Antworten zu Motto

  1. Till Quaas schreibt:

    Eisenbahnerwohnungen

    Im Gesetz zur Neuordnung des Eisenbahnwesens (Eisenbahnneuordnungsgesetz – ENeuOG) wurde die Grundlage dafür geschaffen, dass die Wohnungsgesellschaften als Sozialeinrichtungen weiterzuführen sind. Am 29. Oktober 1997 wurde von allen Beteiligten (DB AG, BEV, Gewerkschaften, Bundesminister für Verkehr, Konzernbetriebsrat der DB AG, Hauptpersonalrat beim Präsidenten des BEV etc.) das Grundlagenpapier „Ausgestaltung der Wohnungsfürsorge für Mitarbeiter der DB AG und des BEV“ unterzeichnet.
    Aus dieser Vereinbarung sind der Wohnungsbeschaffungsvertrag und der Wohnungsfürsorgevertrag hervorgegangen.
    Diese finden sich im Privatisierungsvertrag (EWG) als Anlage 1 und Anlage 2 wieder. Darauf fußt auch die Konzernbetriebsvereinbarung (KBV), die „Wohnungsvergabe im Rahmen der Wohnungsfürsorge“ (Anlage 2 im Privatisierungsvertrag). Das Bundesverwaltungsgericht hat in seinem Beschluss (6. Senat vom 28. Juni 2000 – BVerwG 6 P 1.00) ausdrücklich festgestellt, dass der Charakter der Sozialeinrichtung erhalten bleibt. Neben dem Privatisierungsvertrag gibt es noch weitere Verträge, die die Rechte der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner sichern sollten, jedenfalls so, wie es der Gesetzgeber (Eisenbahnneuordnungsgesetz – EneuOG) und das Bundesverwaltungsgericht in seinem Beschluss (6. Senat vom 28. Juni 2000 – BVerwG 6 P 1.00) gefordert hatten. Die Vergabe von Mietwohnungen sowie deren Kündigung wurde beispielsweise im „Vertrag zur Aufrechterhaltung und Fortsetzung der Wohnungsfürsorge“ von der DB AG in den Konzernrichtlinien geregelt. In Anlage 1 der KBV wurde die Geschäftsordnung für Wohnungsausschüsse festgelegt. In Anlage 2 (Anlage 7.1 zum Privatisierungsvertrag Wohnungsfürsorge) wird unter anderem der Kündigungsprozess für aktive Mitarbeiter geregelt. In Anlage 3 der KBV wurde eine Optimierung der Wohnungsvergabe vereinbart.

    Diese kurze Darstellung ist nicht als abschließend zu verstehen, jedoch dürfte hieraus eindeutig hervorgehen, dass die DB AG und deren Betriebsräte ein Mitbestimmungsrecht bei der Wohnungsvergabe sowie bei deren ordentlicher und außerordentlicher Kündigung haben.

    Die abgeschlossenen Verträge und Vereinbarungen interessieren alle Beteiligten nicht.
    Weder das Bundeseisenbahnvermögen noch die DB AG halten sich an die geschlossenen Verträge. Die Investoren (Vonovia etc.) haben hier alles im Griff! Die Marionetten tanzen alle den Investorentanz…….

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  2. Judy Simon schreibt:

    Dieses Blog ist unendlich wichtig, Mietern der GAGFAH endlich eine Plattform zu geben.

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